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#NoPlastic ist Trend

  • achimkofler
  • 4. Mai 2018
  • 3 Min. Lesezeit

Die Weltmeere sind voll mit Plastikmüll

Meerestiere verenden, weil sie Mikroplastik mit Nahrung verwechseln oder die Inseln aus Müll für sie zur tödlichen Falle werden. Plastik ist überall. Selbst in unseren heimischen Flüssen. „2017 wurden an den zehn Draukraftwerken vom Verbund mehr als 150 Tonnen an Schwemmgut herausgefischt“, so Verbund-Pressesprecher Robert Zechner. „Der Großteil davon Holz – aber insgesamt auch wieder einige Tonnen an Zivilisationsmüll. Hier vor allem Plastikabfälle: von Verpackungen bis hin zu Kunststoffkanistern – einige davon sogar mit Altöl gefüllt.“ Manches wird illegal in der Drau „entsorgt“, vieles aber auch einfach achtlos weggeworfen, gerade in den Bereichen der Stadtkraftwerke wie Villach. Bei jedem kleineren Wasseranstieg geht der Müll dann bis zum nächsten Kraftwerk mit, bis er im Rechen hängenbleibt.

Vor fünf Jahren wurde in Österreich eine europaweit einzigartige Pilotstudie, gleichzeitig die weltweit größte wissenschaftliche Flussexpedition, durchgeführt. Ein internationales Team aus 20 Wissenschaftlern hat sechs Wochen lang 2400 Kilometer Fließgewässer auf Mikroplastik untersucht. Es wurde aufgezeigt, dass jährlich bis zu 40 Tonnen Plastik in der Donau über die österreichische Grenze transportiert werden. „Flüsse gelten als wesentliche Eintragspfade für die marinen Plastikinseln“, so der damalige Umweltminister Andrä Rupprechter, „leider liefern wir auch mit unserem Lebensstil in Österreich einen Beitrag.“

Sechsmal mehr Plastik als Plankton im Meer

Weltweit werden jährlich rund 370 Millionen Tonnen Plastikmüll produziert. Etliche Millionen Tonnen landen früher oder später in den Gewässern – bis zum Jahr 2025 könnte sich die Summe sogar verdreifachen, so Foresight Future of the Sea, eine von der britischen Regierung in Auftrag gegebene Studie. Die Verschmutzung der Meere ist eine der größten globalen Umweltbedrohungen. Zwischen Hawaii, dem amerikanischen Festland und Asien treibt beispielsweise eine drei Millionen Tonnen schwere Plastikinsel im Pazifik, so groß wie ganz Mitteleuropa. Kunststoffe sind extrem haltbar und langlebig. Eine Plastikflasche benötigt im Meer rund 450 Jahre, um sich zu zersetzen. Beim Zerfall wird das Plastik in kleinere, kaum sichtbare Teilchen zersetzt – dem sogenannten Mikroplastik. Mikroplastik findet sich auch in Kosmetik und Körperpflegeprodukte wie Peelings, Shampoos, Make-up oder beispielsweise auch Duschgels. Auch bei jedem Waschgang von Fleece-Kleidung aus Kunstfaser wie Polyester oder Polyacryl landen Unmengen an Kunstfasern im Abwasser. Keine Klär- anlage kann bislang diese Teile rausfiltern. Kommen sie ins Meer, werden die kleinen Partikel von vielen Meerestieren mit Nahrung verwechselt.

Plastiksackerl und Frischhaltefolie: Pures Gift für das Ökosystem

Über die Nahrungskette landet das Plastik dann wieder auf unseren Tellern. Schildkröten, Fische, Wale, Delphine oder auch Meeresvögel sammeln in ihren Mägen immer größere Mengen Plastik an, das nicht verdaut werden kann; für viele von ihnen bedeutet es den sicheren Tod, da sie verhungern, weil im Magen kein Platz mehr für natürliche Nahrung bleibt. Wir alle wissen, welchen Preis wir durch den sorglosen Umgang mit Plastik zahlen. Warum also nicht das Konsumverhalten ändern? Die Wahlkärntnerin Lucia Schöpfer hat den Selbstversuch gestartet, einen Monat komplett plastikfrei zu leben. „Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt merkt man erst, von wieviel Plastik man im Alltag umgeben ist“, so Lucia, „aber prinzipiell ist es echt nicht schwer, über einen gewissen Zeitraum komplett auf Plastik zu verzichten oder langfristig plastikreduziert zu leben. Man muss halt erfinderisch werden, aber auch darin liegt ein großer Reiz.“

Plastikmüllvermeidung über Hashtag und lustig inszenierte Bilder

Es sind die alltäglichen Handlungen, die sich bei Lucia nach ihrem Versuch nachhaltig geändert haben. Kleinigkeiten, die im Endeffekt Großes bewirken: „Beispielsweise nehme ich zum Einkaufen wieder meine eigene Stofftasche mit. Wenn ich im Supermarkt Obst kaufe, dann verzichte ich beim Wiegen auf das Plastiksackerl; Topfen, Sauerrahm und Milch hole ich in der recycelbaren Glasflasche.“

Lucia ist über die sozialen Netzwerke auf das Thema aufmerksam geworden. #NoPlastik ist inzwischen zu einer gesellschaftlichen Bewegung geworden, der geschärfte Umgang mit der Müllproblematik ist nicht nur eine der größten Herausforderungen, sondern auch hyper Trend unserer Zeit: Gleichgesinnte schließen sich auf virtuellen Plattformen zusammen, tauschen sich aus, erzählen aus ihrem „plastik-freien“ Alltag. Supermärkte entstehen, die verpackungsreduziert ihr Artikel anbieten, so auch einer davon in Villach. Müllvermeidung ist mittlerweile ein „sexy“ Thema geworden: Blogger, Instagramer und Youtuber sind auf den Zug aufgesprungen. Photos werden gepostet, die das eigene Umweltbewusstsein in den Mittelpunkt stellen.

„Klar ist es auch eine Profilierungssache – man stellt sich heutzutage gerne als umweltbewusst dar“, so auch Lucia, „aber was spricht dagegen? Gut, wenn es der Sache dient.“ Nimm an die Challenge und lebe einen Monat plastikfrei. Sei erfinderisch und einfallsreich; streich Plastik für ein Monat lang komplett aus deinem Leben und erzähl uns davon auf Facebook. Eine Herausforderung für die ganze Familie, an der vor allem auch die Kinder ihre Freude haben werden.

Text: Gerlinde Tscheplak

Unsere Tipps: Achte beim Einkauf auf regionale und saisonale Prdukte auf dem Markt, ab Hof oder im verpackungsreduzierten Supermarkt

Hol dir Anregungen und frag Oma und Opa, wie sie früher ohne Plastikprodukte ausgekommen sind

Mach Dinge selber, sei erfinderisch

Achte auf dein Konsumverhalten und erzähl uns davon auf Facebook: Villach exclusiv


 
 
 

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