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Glutenfrei?

  • achimkofler
  • 2. Mai 2018
  • 2 Min. Lesezeit

Glutenfrei?

Nahrung mit dem Getreide Eiweißgluten könnte mehr Menschen Probleme bereiten als lange bekannt.

Gegen einen generellen Verzicht nur auf Verdacht spricht dennoch einiges. Gluten, das Klebereiweiß heimischer Getreidearten wie Weizen, Roggen, Dinkel und Gerste, ist nicht nur im herkömmlichen Brot, sondern auch in Nudeln und Pizza, aber auch als Zutaten in Wurst, Schokolade und Fertiggerichten vorhanden. In den letzten Jahren sieht man zunehmend in den Supermarktregalen die Zahl der Produkte mit dem Hinweis „frei von Gluten.“ Sie sind ein Segen für jene Menschen, die das Eiweiß nicht oder nicht gut vertragen. Die Mehrheit der Menschen allerdings kann Gluten bestens verdauen, und mit einem Verzicht geht man eventuell sogar ein Gesundheitsrisiko ein.

Zöliakie: die Krankheit, wenn Glutein krank macht

Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, wo selbst Spuren von Gluten nicht vertragen werden. Das Kleber-eiweiß löst eine Entzündung der Darmschleimhaut aus. Die Darmzotten bilden sich zurück, dadurch kann der Körper Nährstoffe schlechter aufnehmen. Die Anlage zu Zöliakie ist erblich. Blähbauch, Durchfall, Erbrechen begleitet von Eisenmangel, Kalziummangel und folgender Osteoporose sind die häufigsten Symptome. Erhöhte Leberwerte und Depressionen können ebenso Folge sein. Seit 1997 wurden bei dieser Autoimmunerkrankung entsprechende Antikörper entdeckt, so dass dieses Leiden zuverlässig und schnell diagnostiziert werden kann. Typische Erkennungszeichen sind Antikörper im Blut wie Transglutaminase und entzündliche Veränderungen bei Gewebeproben aus dem Dünndarm. Unter glutenfreier Diät gehen die Beschwerden zurück. Entscheidend ist auch, dass eine Weizenallergie oder Sensibilität ausgeschlossen wird. Wer eine sichere Zöliakie-Diagnose hat, sollte sich streng glutenfrei ernähren und von Gastroenterologen, Diätassistenten begleiten lassen.

Lebensstil

„Mir tut es gut, wenn ich auf Gluten verzichte“, sagt eine zunehmende Zahl von Menschen, die sich „gesünder“ ernähren will – unter ihnen auch Sportler wie Novak Djokovic oder die Schauspielerin Gwyneth Paltrow. Vielen genügt einfach ihre Entscheidung einer Selbstdiagnose. Der Trend zum Verzicht wird natürlich durch die Industrie entsprechend beeinflusst, wenn man weiß, dass der Umsatz mit glutenfreien Produkten pro Jahr um ca. 30 % steigt. Dabei ist glutenfreie Ware bis zu 4 x teurer als normale Produkte. Ernährungswissenschaftler warnen dabei, da eine grundlose glutenfreie Ernährung sich nicht lohnt. Produkte haben oft mehr Fett und Zucker und weniger Ballaststoffe. Glutenfreie Ernährung bedeutet weniger Vollkornprodukte zu essen: deren B-Vitamine schützen zum Beispiel das Herz. Auch andere Vitamine und Mineralstoffe können dabei zu kurz kommen. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft ist glutenfreie Kost per se auf keinen Fall gesünder. Vor allem Kinder sollten nicht grundlos ohne Gluten ernährt werden. Zur Vorbeugung von Allergien raten Experten, Babys ab dem 6. Lebensmonat Getreidebrei zu füttern.

Text: Prof. Dr. Harald Wimmer


 
 
 

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