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Was einst in Villach aktuell war

 

Ein Auszug historischer Zeitungsartikel aus dem Stadtarchiv und der „Villacher Zeitung“. Entnommen den Publikationen „Reporter in Villach“ nach Aufzeichnungen von Carl Ghon sowie gesammelt von Walter Watzinger.

 

Ein Hotelomnibus

1921. Der Parkhotel Ges. m. b. H. wird mit Rücksicht auf die Verkehrsverhältnisse die Genehmigung erteilt, zur Personenbeförderung einen Omnibus (für sechs Personen) für Fahrten vom und zum Bahnhof einzusetzen, jedoch unter der Bedingung, dass über den Hauptplatz mit einer Geschwindigkeit von höchstens 15 Stundenkilometern gefahren wird.

Es geht zum Bahnhof

Sommer 1944. Der Fiaker Karl Tod dürfte der Letzte seiner Gilde sein. Geschäft gibt es zwar genug, aber Futter für die Pferde ist sehr schwer zu bekommen. Auch der Fiaker hat seinen Gürtel auf schmale Kost umgestellt.

Schlag Mitternacht verschwanden die Schlagbäume – Die Maut ist aufgehoben – keine „Raubrittermanieren“ mehr

3. Jänner 1903. Mit Jahreswechsel wurde eine alte Einführung aufgehoben: Als die Neujahrsglocken zu läuten begannen, wurden überall die Weg- und Brückenmauten entfernt.
In Villach herrscht große Freude, denn durch die bisherige, an das Mittelalter und die Raubritterzeit erinnernde Mauteinhebung war der Verkehr im Stadtinneren geradezu blockiert. Jahrhunderte hindurch gab es in Villach vier Straßenmauten und eine Brückenmaut, für jedes Fuhrwerk wurde eine Gebühr eingehoben. Auf diese Einnahmequelle wird nun verzichtet – und der Staat wird darob nicht zugrunde gehen!
 

Die Zensur soll aufgehoben werden

17. März 1848. Kondukteure des agrarischen Postwagens aus Wien brachten die sensationelle Nachricht, dass in der Hauptstadt Unruhen ausgebrochen sind. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Meldung, und die Bürgerschaft schien wie aus langem Schlaf erwacht. Niemand verspürte Lust zu arbeiten. Die Beschlüsse seiner Majestät, die Zensur aufzuheben und ein Pressegesetz genehmigen zu wollen, haben Jubel und Freude ausgelöst.

Freikarten für Brause- und Wannenbäder

12. Oktober 1907. Franz Xaver Wirth überwies der Dampfwäscherei und der Badeanstalt in der Hausergasse die ansehnliche Summe von 10.000 Kronen mit der Bedingung, dass bedürftige Schüler durch 25 Jahre das Brausebad umsonst besuchen können. Weiters seien jährlich 3000 Freikarten auszugeben. An ältere Leute, denen das Brausebad nicht zusagt, sind 300 Karten für die Wannenbäder zu verteilen.

Der Autoverkehr auf dem Hauptplatz soll verboten werden

28. Oktober 1924. In einer Eingabe ersuchen die Hausbesitzer vom Hauptplatz um Verbot des städtischen Autoverkehrs. Begründung: Infolge der Erschütterungen und durch die Staubentwicklung nehmen die Gebäude Schaden.

Beileid der Stadt Villach

3. Februar 1889. Die Nachricht vom plötzlichen Ableben des Kronprinzen Rudolf löste größte Bestürzung aus. Die Gemeindevertretung beauftragte Bürgermeister Scholz, den Ausdruck der tiefsten Trauer und des innigsten Schmerzes der Stadt zu den Stufen des Allerhöchsten Thrones gelangen zu lassen.

„Schnappschuss“ einer Benzinkutsche

Villach, Sommer 1907. Aufsehen erregt Mechanikermeister Peter Frohnwieser jun. (26) mit seinem Automobil. Der „Piccolo“, wie dieses deutsche Fabrikat benannt wird, entwickelt die beachtliche Leistung von 5 Pferdestärken. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 40 bis 45 Stundenkilometer. Frau Frohnwieser macht die Ausfahrten mutig mit und wird daher namentlich von der Jugend viel bewundert. Aufgeschlossene Fiaker sehnen sich den Tag herbei, da auch sie mit einem Automobil fahren werden und damit vom Hafer zum Benzin übergehen.

Die Kriegsbrücke wird abgetragen – Trotz Unterschriftensammlung
muss sie verschwinden

30. Oktober 1935. Pioniere des Bundesheeres haben damit begonnen, die nach Ausbruch des Weltkrieges errichtete Holzbrücke östlich der Stadtdraubrücke abzutragen. Schon längst hat die Brücke, über die in den Kriegsjahren zehntausende Soldaten marschiert sind, ausgedient.

Italienische Flugzeuge über Villach –

Eine der Maschinen stürzte ab – Maschinengewehr aus der Luft

18. April 1917. Gestern tauchten zwei italienische Flugzeuge über der Stadt auf. Auf dem Flugfeld Seebach stieg sofort ein österr.-ung. Flugzeug auf. Kurz darauf kam eine der beiden italienischen Maschinen ins Trudeln und stürzte ab. Das Flugzeug zerschellte auf einem Grundstück bei Maria Gail.

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