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Stimmungstief: Wenn es mal nicht rund läuft

 

Steigende Kosten, unsichere Zukunft, Druck des Marktes – das belastet. Eine angeschlagene Psyche mit einer gedrückten Laune kann die Folge für Unternehmer sein. Und auch Mitarbeiter und Betrieb leiden darunter. Das eigene Gemüt dann wieder aufzurichten, ist harte Arbeit, aber lohnt sich.

 

Einzelunternehmer, Leiter und Manger sehen sich im Arbeitsalltag nicht selten mit unerwarteten Gegebenheiten konfrontiert, die eine immense Belastung für die Psyche darstellen. Der Druck, als „Aushängeschild“ und im Idealfall als Leitfigur zu fungieren, erzeugt Spannungen. Die Menschen in einem Unternehmen unter einem Schirm der Gemeinsamkeit zu halten ist schwierig und fordert viel. Ein Balanceakt, den viele auf den ersten Blick nicht wahrnehmen. Läuft es mit den Mechanismen im Haus zusätzlich nicht nach Wunsch, ist ein Stimmungstief vorprogrammiert.

 

Selbstkritik und Ärger verstehen

Nimmt man das gedrückte Gemüt an der eigenen Person wahr, beginnt der Ärger. „Warum lasse ich es zu, dass mir diese dumme Sache soviel Stress bereitet und so viel ausmacht?“ Es sind Fragen wie diese, die einen Zustand einer vermeintlichen Schwäche in die Gedanken ruft. Infolge einer solchen Selbstkritik leidet jemand nicht nur unter dem Ärger, einer Wut und den ursprünglichen Schuldgefühlen, sondern ist zusätzlich niedergeschlagen, weil er eben leidet, weil er ärgerlich und wütend ist. Eine Spirale entwickelt sich, und Selbstmitleid macht sich breit. In dem Augenblick hat man das Recht sich so zu fühlen, wie jeder andere auch, auch ohne schlechtes Gewissen, auch wenn jemand als Führungskraft funktionieren muss. Das gilt es zu akzeptieren.

 

Wie ist das jetzt mit der Stimmung?

Ein Blick in die Psychologie bestätigt: es ist schier unmöglich, ständig ausgeglichen zu sein. Jeder Mensch ist ab und zu schlecht gelaunt. Gefühle, Empfindungen oder eben Erlebnisse mit Kunden: all das spielt eine Rolle für unser Befinden. Es ist teils völlig in Ordnung, an einem Tag mehrere Stimmungen zu durchlaufen. Von negativen und positiven Färbungen über Frustration bis hin zu Enttäuschung aber auch Stolz, Vergnügung und mehr. Kritisch wird es erst, wenn beispielsweise aus dem anfänglichen Ärger ein Gefühl der Rage, Wut und des Außer-sich-Seins entsteht oder aus Nervosität absolute Panik. Eine maßlos übersteigerte Euphorie ist ebenso bedenklich. Den Unterschied nennen Psychologen Reaktionsstärke. Generell sind Höhen und Tiefen jedoch normal, erst wenn Stimmungen lange und auffällig anhalten, gilt Grund zur Sorge. Stimmungen im unternehmerischen Alltag sind meist an Vorfälle geknüpft. Im Umgang mit Kunden bedeutet dies: „Ich bin jetzt enttäuscht und etwas schlecht gelaunt, dass der Kunde mein Produkt nicht gekauft hat, hatte mich schon auf den Umsatz gefreut“, statt „Ich komme mir gedemütigt und tief gekränkt vor, wie kann der Kunde nur so mit mir umspringen und mein Produkt nicht gut heißen.“ Für den Zustand der Psyche bedeuten beide Sätze einen gravierenden Unterschied.

 

Tipps zur guten Laune

Was hilft: nicht nur Chef im Betrieb sein, sondern auch Chef in seinen eigenen Reaktionen sein. Selbst hat man die Wahl, wie man sich fühlen möchte. Ergänzend dazu das Gefühl der Dankbarkeit erzeugen. Die Laune lässt sich damit spontan aufhellen. Gemeinsam mit einer Anpassung der Körpersprache. Mimik und Gestik haben einen direkten Draht zur Gefühlswelt. Der Gedankenstopp hilft schließlich bei all zu negativen Formulierungen im Kopf.            

 

Text: Anita Arneitz

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