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Mit Bedacht sanieren 

 

Muren, überflutete Keller, Wasser in den Höfen: die Unwetter häufen sich, auch in den heimischen Regionen. Bei der Sanierung gilt es vieles zu beachten, damit die Häuser wieder bewohnbar werden. 

 

Sinflutartige Regenfälle, Bäche, die zu reißenden Flüssen werden, und Gewässer, die über die Ufer treten. Muren, die ganze Dörfer bedrohen und tiefe Spuren hinterlassen. Unzählige Haushalte, Unternehmen und Organisationen in Kärnten sind bereits von derartigen Naturgewalten getroffen worden und hatten Schäden in Millionenhöhe zu beklagen. Nasse und überflutete Keller, feuchte und teils durchnässte Hauswände und mit Wasser durchzogene Fußböden sowie Möbel sind nur einige Unliebsamkeiten, die eine Überschwemmung mit sich bringt. Die Wetterkapriolen in den heimischen Regionen häufen sich zusehends und stellen Mensch und Material vor immense Herausforderungen. Denn ein hundertprozentiger Schutz gegen solche Vorkommnisse ist vor allem in ländlicheren Gebieten kaum möglich.

 

Keine Musterlösung

Es gibt kein Patenrezept für die Behandlung von Gebäuden nach einem Hochwasser. Egal ob unternehmerisch oder privat genutzt, jedes Haus muss anders gesehen werden. Es gibt unterschiedliche Materialien, Bauweisen und Konstruktionen. Der Baugrund und die Umgebung spielen ebenfalls eine Rolle. Daher ist es wichtig, nachdem der Grundwasserspiegel gesunken ist, eine erste Beratung durch Bauprofis zu suchen. Feuchtigkeitssanierung, Wärmedämmung, Heizungserneuerung, Wohnraumlüftung bis hin zu angegriffene Wohnmaterialien sind nur einige der Bereiche. Die erste Bestandsaufnahme bildete einen Grundstock, in dem vor allem Augenmerk auf Risse im Mauerwerk, verzogene Türen und Unterspülungen des Fundaments gelegt wird. Eine Beschädigung derartiger Teile kann zu einer maßgeblichen Beeinträchtigung der Statik des Objektes beitragen.

 

Sanierung mit Bedacht

Nachdem das Wasser aus dem Haus ist, etwaiger Schlamm entfernt wurde und eine erste Begutachtung auf dem Tisch liegt, ist als nächster Schritt die Entfernung feuchter Materialien zu erledigen. Putze und Dämmstoffe sprechen unterschiedlich auf die Feuchtigkeit an. Handelt es sich um Gipsputze, Gipskartonplatten oder Mineralwolle, ist eine komplette Erneuerung meist unumgänglich. Naturdämmstoffe wie Schafwolle, Zellulose und Flachs können hingegen trocknen. Allerdings nur, wenn sie aus der Holzkonstruktion entfernt werden und nur für kurze Zeit der Feuchtigkeit ausgesetzt waren. Lehm- und Kalkputze können vielfach auf der Mauer bleiben und dort austrocknen.

Achtung bei Fußböden: bei durchtränkten Böden ist es ebenfalls vom Werkstoff abhängig, ob er gewechselt oder mittels Trocknung wieder in Schuss gebracht werden kann. Trockenestrich wird beispielsweise in der Regel ausgebaut, schwimmender Estrich kann durch ein Unterdruckverfahren wieder trocknen. Schließlich ist das Lüften als weitere Vorgangsweise ein unbedingtes Muss.

 

Schimmel- und Bakteriengefahr

Auch wenn die Reinigungsarbeiten abgeschlossen sind und scheinbar wirkungsvolle erste Schönheitsreparaturen durchgeführt wurden, gilt es, nochmals alles genau im Auge zu behalten. Es kommt vor, dass Wände und Böden nicht schnell genug durchtrocknen. Restfeuchte ist die ideale Grundlage für das Wachstum von gesundheitsgefährdenden Schimmelpilzen und Bakterien.

Text: Anita Arneit

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