top of page

Francesco, die Fotografie und die Kunst
Die Chiesa Pietro e Paolo und der achteckige Torre Mediovale stehen immer am Rande der Piazza Unitá in Tarvisio. Und der Mann mit der unvermeidlichen Zigarette gehört auch zum Inventar der Piazza – Francesco Attisani.
Im Jahre 1953 kam er mit seiner Familie nach Tarvis. Hier absolvierte er die übliche Grundschulausbildung und besuchte später das Instituto d’Arte in Udine. Die Malerei hat ihn schon früh in ihren Bann gezogen. Wichtige Begleiter waren ihm die Professoren Dino Basadella und Sergio Mazzola.
Fotografierte Geschichte
Neben der Malerei faszinierte den jungen Francesco die Fotografie. Sie wurde schließlich sein Brotberuf. Es gab in den folgenden Jahrzehnten in Tarvisio und im Val Canale kein Ereignis, keinen Ball, keinen Umzug und kein Fest, bei dem der Vollblutfotograf nicht dabei gewesen wäre. Ein entsprechend umfangreiches Archiv nennt er heute sein Eigen. Außerdem fotografierte der umtriebige Attisani auch für mehrere italienische Tageszeitungen.
In seine Fußstapfen trat längst Sohn Simone, der sich inzwischen in Kärnten einen Namen gemacht hat. Aus Kärnten kommt übrigens auch die Mama, und in Klagenfurt ist auch Sohn Stefano als Kaufmann erfolgreich.
Aktiver Maler und Organisator
Die Malerei ist für Francesco heute ein wichtiger Lebensinhalt, und als Pittore bleibt er auch sehr aktiv. Ausstellungen in Österreich, Italien, Slowenien oder 1995 in New York machen ihn stolz. Ebenso aktiv ist bei der Organisation von Ausstellungen im Torre Mediovale auf der Piazza Unitá. Dort trifft sich in Tarvis die Kunst, und der Turm hat die Funktion einer Galerie zugesprochen bekommen. Deshalb trifft man Francesco Attisani so häufig auf der Piazza. Er lebt für und mit der Grenzstadt, er kennt ihre schönen Seiten und ihre Probleme. Was ihm eine bisserl fehlt ist eine Identität. Wichtige Ausstellungen mit oftmals internationaler Beteiligung finden während des Alpenfestes im August, um Krampus, über Weihnachten und mehrmals unterm Jahr statt. Beizeiten arbeiten auch österreichische Malerinnen und Maler auf der Piazza vor dem achteckigen Turm.
Francesco spricht tadellos Deutsch, diskutiert gerne und liebt die direkte Ansage. Der Maler und Fotograf sagt klipp und klar, was Sache ist. Deshalb zitiert er gerne Albert Einstein: „Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
„Tarvisio nella Storia“
Ein großes Anliegen war dem fotografierenden Maler eine umfassende Sammlung an Texten und Fotos über die Geschichte des Val Canale und Tarviso. Mit viel Eigeninitiative und mehr als 30 Autoren hat er vor wenigen Monaten ein beachtliches Buch mit dem Titel „Tarvisio nella Storia“ in italienischer Sprache auf den Markt gebracht. Der Großteil der ersten Auflage ist bereits verkauft. Das Leben ohne Grenzen und Vorurteile in der Grenzstadt Tarvis genießt Francesco sehr. Seine Familie denkt offenbar auch so. Freundschaft ohne Grenzen sieht er als besondere Lebensqualität.
Text: Hans Messner
bottom of page