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Vom Werden der Landschaft

 

Kärntens Landschaft ist vielgestaltig im Großen wie ihm Kleinen, und auch der Raum um Villach hat Anteil an Berg und Tal und an Flüssen und Seen.

 

Vom Landskroner Burgberg aus bietet sich all dies anschaulich dar. Der Ausblick von dieser hier am Westende der Ossiacher Tauern etwa 150 m über dem Tal aufragenden Erhebung macht ja einen guten Teil der Anziehungskraft aus, die Jahr für Jahr Tausende Besucher das alte Gemäuer des Schlosses und sein gastliches Angebot aufzusuchen verlockt.

 

Die Wasserflächen des großen Sees, aber auch jene der kleineren Seen rings um Landskron wie Magdalensee, des Leonharder und des Vassachers Sees sind Zeugen des Eiszeitalters, des Spätglazials, wie überhaupt die gesamte Ausformung unserer Landschaft ganz wesentlich eben von jener Phase der jüngsten Erdgeschichte geprägt ist.

Heute, wo sich die Vergletscherung auf weit entfernte, geringfügige Areale im Hochgebirge beschränkt, entzieht sich das Bild der völlig vom Eis überströmten Landschaft, wie sie hier vor 20.000 Jahren bestand, weithin der Vorstellungskraft. Es ist ein Eindruck, wie er heute auf arktischen Inseln wie Nordspitzbergen, auf Grönland oder stellenweise auf antarktischen Gebirgslandschaften zu gewinnen wäre. Nur hie und da ragten einzelne Berggipfel aus dem mächtigen Eisschild, der im Eiszeitalter mehrmals im Hochgebirge der Hohen Tauern heranwachsend schließlich den größten Teil Kärntens bedeckte und erst östlich von Völkermarkt in einer kargen Schotter-, Fels- und Schneelandschaft endigte.

 

Während der Höchststände der letzten, der so genannten Würm-Eiszeit reichten die Eismassen bis etwa 1800 m Seehöhe, so dass damals nur der Gipfelaufbau der Villacher Alpe, jener der Gerlitze und die höchsten Erhebungen der Karawanken das Eis überragten, das bei Villach in der Mächtigkeit von 1200 m und mehr lagerte.

 

Ihre landschaftsformende Kraft bezog diese gewaltige Last daraus, dass sie nicht ruhte, sondern unsichtbar langsam, aber beständig in Gletscherart gegen Osten in Bewegung war. (Auszug aus dem Buch von Dieter Neumann „Landskron bei Villach“)

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