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Wirtschaftsfaktor Hund
Kaum ein Haustier polarisiert derzeit so sehr wie der Hund. Stein des Anstoßes ist nicht zuletzt das „Gassigehen“. Doch darauf lässt sich der Hund niemals reduzieren, denn das am längsten dienende Haustier stellt einen Wirtschaftsfaktor dar.
Ob der Wolf vor 15.000 Jahren vor 36.000 oder gar schon vor 100.000 Jahren domestiziert wurde, darüber streitet sich die Wissenschaft. Wie auch immer: der Wolf war das erste Tier, das der Mensch für sich nützlich gemacht hat. Heute ist der Hund in eine Vielzahl von Rollen gedrängt. Er dient den Menschen als Schoßhund, Schatzale, persönlicher Wächter, Alarmanlage, Lebensbegleiter, Sport- und Spazierpartner, Jagd-, Therapie-, Polizei- und Bergrettungshund.
Hundeland Österreich
Unübersehbar ist der Umstand, dass sowohl die Zahl der Hunde als auch die Zahl der Hundebesitzer hierzulande im Steigen begriffen sind. Gut eine dreiviertel Million Hunde gibt es in Österreich. Damit besitzen 20 Prozent der Haushalte einen Hund. Übertroffen wird der vierbeinige Wächter aber von den Katzen. Die machen sich in 42 Prozent der heimischen Haushalte breit. Am besten lässt sich der Wirtschafts-faktor Hund damit unterstreichen, dass die Geschäfte mit Hund und Katze umsatzmäßig längst knapp unter einer halben Milliarde Euro pro Jahr liegen. Verkauft werden Fressi, Leckerli und Accessoires in Bau-, Super- und Drogeriemärkten, in speziellen Tiernahrungsgeschäften und selbst-
verständlich auch im weltweiten Netz. Darüber hinaus ist der Hund als Patient auch beim Tierarzt von Bedeutung.
Sport- und Arbeitstier
Neben den schon oben aufgezählten Rollen, die unserem treuesten Freund zukommen, wird er zusehends zum Partnertier im Alltag. Dog-Running ist längst ein Zusatzbewerb bei Laufveranstaltungen für Herrl oder Frauerl mit Hund. Der Husky als Schlittenhund hat sich längst in unseren Breiten etabliert. Darüber hinaus setzten immer mehr Hundebesitzer auf eine spezielle Ausbildung bei ihrem Liebling. Hundeschulen gibt es im Bezirk Villach gleich mehrere. Doch nicht nur Sport und private Ausbildung stehen auf dem Programm. Gar nicht so wenige Hunde gehen einem geregelten Beruf nach. Ohne Sozialversicherung und Kammermitgliedschaft versteht sich. Längst machen sich viele Artgenossen unterschiedlicher Rassen als Therapiehund oder als Rettungshund nützlich.
Polizeidiensthund
Besonders vielfältig ist die Verwendung von Hunden im Polizeidienst. „In Kärnten stehen 27 Hunde mit unterschiedlichen Spezialisierungen im Polizeidienst“, weiß Gottfried Diem (Dienstelle Paternion) als Ausbildner der Polizeihundestaffel zu berichten.
Im Dienst werden Gebrauchshunderassen eingesetzt. Führend ist die Rasse Malinois (Belgischer Schäferhund).
Ebenfalls anzutreffen sind Holländischer Schäfer, Deutscher Schäfer, Riesenschnauzer und Rottweiler. In der Grundausbildung lernen alle Hunde den Schutz, das Stöbern und Fährtensuchen. Danach folgt bei entsprechender Tauglichkeit des Tieres die Spezialausbildung zum Suchtmittel-, Sprengstoff- und beschossene Waffen-, Leichen- und Blutspuren-, Echtgeld und Dokumente- oder Brandmittelbeschleuniger-Spürhund bzw. Lawinensuchhund.
Hundeführer und Diensthund machen in der Regel vom zweiten bis zum elften Lebensjahr des Hundes gemeinsam Dienst und werden auch laufend geschult. „Im neunten Lebensjahr des Diensthundes bekommt der Hundeführer den jungen Nachfolge-Hund zugeteilt. Auf diese Weise erfolgt der Übergang von der Ausbildung zum Dienst fließend“, so Gottfried Diem. Da der Hund zur Familie des Polizisten gehört, ist ihm ein beschaulicher Lebensabend garantiert.
Im kleinen Paternion stützt sich Inspektionskommandant Rudi Allmaier – Polizisten- und Hunde-Beine addiert – auf 70 diensttuende Beine. Mehr hat kein Betrieb im Ort.
Text: Hans Messner
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